Chambleau Pur Sang 2016 ist der Spitzen-Pinot-noir des Weingutes. Noch ist der 2016er rau, Fruchtaromen und Ausbaunoten brauchen noch Zeit, um sich zu verbinden. Ich empfehle, Pur Sang noch zwei, drei Jahre liegen zu lassen. Pur Sang würde ich ohne Essen geniessen.

Auge: Klar, helles Purpurrot, durchscheinend.

Nase: Sauber, ausgeprägte Intensität, Toast und Röst, jugendliche Aromatik, Cassis, rote Johannisbeeren, Erdbeeren, Kräuterwürzigkeit; elegant, komplex

Gaumen: Trocken, mittlere bis hohe Tannine, hohe Säure, noch rau, voller Körper, Teer, Rauch, Röst, sehr langer Abgang, ausschliesslich Ausbaunoten im Gaumen, wenig rotbeerige Frucht, ausgeprägte Geschmacksintensität, ein grossartiger, komplexer Wein; Potenzialbewertung.

Bemerkungen: Zu jung.

Speisen: Chambleau Pur Sang 2016, AOC Neuchâtel passt zu kräftigen Fleischgerichten wie Braten.

Die Trauben für den Chambleau Pur Sang stammen von alten ertragsarmen Pinot-noir-Reben. Der Ertrag bewegt sich zwischen 150 und 300 Gramm pro Quadratmeter. Die Rebe kann ihre ganze Energie in die wenigen Trauben stecken. Hinzukommt eine Halb-Spätlese (vendage semi tardive), was zusätzlich zur Konzentration beiträgt.

Wie mir Louis-Philippe Burgat während der Degustation Swiss Wine Connection in Zürich sagte, beginnt der Pur Sang mit einer Kohlensäure-Maischung (mazération semi-carbonique). Bei den untersten, gequetschten Trauben beginnen die Hefegärung. In den ganzen Trauben – inklusive der Stiele – findet eine intrazelluläre Gärung statt. Burgat steigt mehrmals zum Stampfen in den Bottich, bis alle Trauben gequetscht sind. Mit dem verbliebenen Zucker findet die Hefegärung statt. Ausserdem wird der Tresterhut mehrmals untergestossen. Der Wein wird anschliessend während 22 Monaten in Barriques ausgebaut.