Der Chiappini Guado de’ Gemoli 2015 jat alles, was einen grossen Bolgheri auszeichnet: Trotz des Ausbaus in neuen Barriques ist die Fruchtaromatik beim 2015 schon kräftig, die samtene Textur und feinen, reifen Tannine machen den Guado de‘ Gemoli 2015 zu einem Erlebnis. Ich empfehle, ihn für sich selbst, ohne Essen zu geniessen.

Auge: Klar, mittleres Purpurrot, leicht durchscheinend.

Nase: Sauber, ausgeprägte Intensität, feine Teer und Toastnoten, schwarze Johannisbeeren, Karamell, leichte Gumminoten, Kräuter, viel Fruchtigkeit, verbunden mit Würze, jugendliche Aromatik.

Gaumen: Trocken, hohe Säure, niedrige bis mittlere Tannine, sehr schon eingebunden und seidig, voller Körper, wieder Cassis, Brombeeren, Pfeffer, Lakritze, Zimt, sehr langer Abgang, ausgeprägte Geschmacksintensität, samtene Textur; komplex, ausgewogen, finessenreich; hervorragend.

Bermerkungen: Zu jung; Martina Chiappini, ausgebildete Sommelière, empfiehlt, den Wein noch fünf Jahre ruhen zu lassen, damit er seine Rauheit verliert. Danach beginnt die Genussreife. Der Chiappini Guado de’ Gemoli 2015 ist ein Vin de garde. Laut Martina Chiappini kann er weitere 15 Jahre reifen.

Speisen: Der Guado de‘ Gemoli passt zu rotem Fleisch und Käse.

Chiappini Guado de’ Gemoli 2015 ist ein Bordeauxblend aus 80 Prozent Cabernet sauvignon und 20 Prozent Merlot. Die Trauben, der Merlot zuerst, dann der Cabernet, werden von der dritten Septemberwoche an bis Mitte Oktober gelesen. Die Gärung, nach Traubensorte getrennt, erfolgt spontan mit indigenen Hefen aus dem Weinberg.

Der Jungwein, noch immer nach Sorten getrennt, reift anschliessend während 18 Monaten in französischen Barriques. 50 Prozent der Barriques sind neu, 50 Prozent zweijährige Barriques.

Vom Chiappini Guado de’ Gemoli werden rund 10’000 Flaschen produziert. Der erste Jahrgang, der abgefüllt wurde, war der 2000er. Der Weinblog hat vor mehr als zwei Jahren den Chiappini Guado d’Gemoli 2008 verkostet.