Bei den Weinen aus Vacqueyras dominieren in der Nase Kirschen, Zwetschgen, Pfeffer und manchmal schwarze Johannisbeeren. Werden die Weine gelagert, sind es Pfeffer, Garrigue-Kräuter und Fleischnoten. Das Spektrum im Gaumen reicht von fruchtig mit leichten Tanninen bei Alltagsweinen zu hoher Komplexität, Pfefferschärfe, Garrigue-Kräuter und mittleren, manchmal auch starken Tanninen bei lagerfähigen Weinen. Die meisten Weine aus Vacqueyras sollten in den ersten fünf Jahren getrunken werden. Spitzenprodukte (Haut de gamme) wie Château des Tours 2005, Les Genestes der Domaine des Amouriers, La Cantarelle der Domaine La Garrigue oder Domaine La Monardière Vieilles Vignes können bis zwölf Jahre – in guten Jahrgängen wie 2015 einer zu werden verspricht – auch 15 bis 20 Jahre aufbewahrt werden.
Die Schweizer Preise
Die Preise reichen bei den Basisweinen von 14 bis 21 Franken (Domaine le Couroulu Classique 2015, Domaine La Garrigue 2015 oder Domaine les Ondines 2015 – die beiden letzteren Basisweine werden leider nicht in der Schweiz verkauft). Die Haut de gamme sind ab 25 Franken wie Domaine des Amouriers Les Genestes 2014 oder Vieilles Vignes der Domaine La Monardière 2014 (27.20 Franken) zu haben. Eine Ausnahme bildet der Château des Tours 2005 für 41 Franken; für den 2009er (nicht verkostet) muss man 49 Franken hinblättern.
Für die Verkostungen an den Découvertes en Vallée du Rhône am 10. und 11. April im französischen Avignon habe ich Güter ausgewählt, von denen mindestens ein Wein in der Schweiz erhältlich ist – bei Weitem nicht alle Weingüter, die in der Schweiz im Handel sind, haben ihre Weine in Avignon zur Degustation angeboten.
Aktuell sind in der Schweiz mehrheitlich Gewächse aus den Jahrgängen 2010 bis 2013 im Handel, vereinzelt sind bereits 2014er zu haben. Auf die 2015er werden Schweizer Konsumenten wohl noch warten müssen.
Die Appellation Vacqueyras
Frankreich
Rotweine machen 96 Prozent der Produktion aus, die aus der Hauptsorte Grenache und den Sorten Syrah, Mourvèdre, Cinsault und Carignan assembliert werden. Daneben werden wenige Weiss- und Roséweine hergestellt. 47 Prozent der Weine, die von 80 einzelnen Domaines, fünf Kooperativen und 32 Händler (négociants) abgefüllt werden, gehen in den Export. Fast die Hälfte davon nach Belgien, gefolgt von den USA und den Niederlanden, vier Prozent der AOC Vacqueyras werden in die Schweiz exportiert (Stand 2014).